Antiques Roadshow Gast völlig perplex, nachdem der Moderator ihr den Preis für ihre vermeintlich "wertlose" Brosche genannt hat

Der Besitzerin einer großen blauen Brosche entfährt ein lauter Schrei. Ihr gegenüber steht der Schätzer der Antiques Roadshow, der ihr gerade die schockierende Wahrheit über ihr wertvolles Familienerbstück verkündet hat. Vor dem Auftritt in der Sendung wurde der Dame nämlich von verschiedenen Juwelieren erzählt, ihr glitzerndes Accessoire sei vollkommen wertlos. Falscher könnte man nicht liegen.

Geringe Erwartungen

Als sie diese Brosche dem Antiques-Roadshow-Experten John Benjamin vorstellte, hatte sie verständlicherweise keine großen Erwartungen. Andere Juweliere hatten ihr gesagt, dass das als "großer blauer Klecks" bekannte Accessoire nichts weiter als Modeschmuck sei und der große Stein in der Mitte in Wirklichkeit Buntglas sei.

Ihre traumatischen Erfahrungen

Sie behauptete sogar, diese Juweliere seien ihr und ihrem Partner gegenüber ausgesprochen unhöflich gewesen. Einige unterstellten, die Diamanten seien gefälscht, während andere behaupteten, sie seien echt - wenn auch nicht von hoher Qualität. Was also entspricht der Wahrheit?

Ein erster Blick

Es ist offensichtlich, warum die Brosche als "großer, blauer Klecks" bekannt ist. In der Mitte der Brosche befindet sich ein großer kissenförmiger blauer Edelstein. Und wenn man nicht über das entsprechende Wissen verfügt, könnte man leicht annehmen, dass es sich bei dem eindrucksvollen Edelstein lediglich um eine gut gelungene lmitation handelt, die nicht annähernd so wertvoll ist wie sie scheint. Doch genau hier kommt John ins Spiel.

Der Mann der Stunde

Wenn jemand dieser Frau eine genaue Beurteilung abgeben konnte, dann war es John. Nachdem er mit 17 Jahren die Schule verlassen hatte, absolvierte er eine vierjährige Lehre in einem Geschäft für antike Juwelen. Von da an ging es mit seiner Karriere steil bergauf. Schließlich wurde er internationaler Direktor für Schmuck bei Phillips Fine Art Auctioneers. Der Mann versteht sein Handwerk - und das gilt auch für diese Brosche.

Eine bewegende Hintergrundgeschichte

Es bedeutete der Frau sehr viel, dass endlich jemand sie und ihre Brosche ernst nahm. Für die Besitzerin war das Accessoire ein wertvolles Familienerbstück, welches sie von ihrer Großmutter geerbt hatte. Sie spielte auch in ihrem eigenen Leben eine wichtige Rolle.

Die sehr persönliche Bedeutung der Brosche

Der Vater der Besitzerin schenkte ihr einst die Brosche, damit sie sie an ihrem Hochzeitstag trägt - als ihr persönliches blaues Schmuckstück. Der Gedanke, dass es sich nur um einen Schrotthaufen handeln könnte, musste ihr das Herz brechen. Wie sich jedoch herausstellte, war es goldrichtig, sich eine zweite Meinung einzuholen.

Johns Einschätzung

Nachdem er einen Blick darauf geworfen hatte, erläuterte John, dass der Stil der Brosche eigentlich recht "gewöhnlich" sei. Der glänzende blaue, kissenförmige Stein in der Mitte war von kleineren weißen Steinen umgeben - ein ziemlich herkömmliches Muster. Aber, wie John weiter erklärte, kann der Schein trügen...

Das Kennenlernen

Als John die Brosche untersuchte, war er von der Größe des Hauptjuwels völlig fasziniert. "Der Stein in der Mitte ist ein absolut riesiger Saphir", erklärte er der angespannten Frau. Daraufhin zeigte sich die Frau fassungslos, als der Gutachter sein Ergebnis verkündete.

Ein ganz besonderer Fund

Viele Menschen besitzen Broschen mit wertvollen Edelsteinen wie z. B. Saphiren, aber es ist unwahrscheinlich, dass ihre Brosche so groß ist wie diese. Seinem Gutachten zufolge schätzt John, dass der Saphir zwischen 25 und 30 Karat wiegt. "In der Welt der Edelsteine ist das eigentlich ziemlich groß", erklärte John etwas irritiert. Doch dann schaute er genauer hin.

Skizzieren einer reichen Geschichte

Auf diese Weise konnte er eine ziemlich gute Vorstellung davon vermitteln, woher das Schmuckstück ursprünglich stammt. "Er kommt aus Ceylon, dem heutigen Sri Lanka. Ceylon-Saphire haben typischerweise diese sehr helle kornblumenblaue Farbe." Und der Rest der Brosche?

Viele Diamanten in Gold und Silber

Während einige der anderen Juweliere der Dame gesagt hatten, die weißen Steine außen herum seien nur aus einer Art Strass, bestätigte John, dass es sich um echte Diamanten handelte. Und nicht nur das, sondern alle Edelsteine waren, wie er erklärte, in Gold und Silber eingefasst. "Das ist ein absoluter Knaller", sagte John. Die Dame lachte nervös, sichtlich verblüfft und vielleicht auch ein wenig stolz. Und dann gab es da noch weitere Besonderheiten zu entdecken.

Das wortwörtlich "Antike" in der Antiques Roadshow

Die Brosche befand sich zwar schon seit einigen Generationen in der Familie der jungen Frau, doch sie hatte keine Ahnung, wie alt sie wirklich war. " Die Brosche selbst wurde etwa Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt, sie ist also etwa 130 bis 140 Jahre alt", erklärte John der Frau vor der verblüfften Menge. Das bedeutete, dass es sie schon lange vor ihrer Großmutter gab! Der Zeitpunkt war endlich gekommen, den wahren Wert der Brosche preiszugeben.

Die Kritiker zum Schweigen bringen

"Wenn ich also sagen würde, dass diese Juweliere, wer auch immer sie sind, absoluten Unsinn erzählen, würdest du mir das abnehmen?" fragte John. Lachend sagte die Frau: " ja, natürlich." Daraufhin erläuterte John ihr den wahren Wert ihres wertvollen Familienerbstücks.

Wie viel?!

"Wenn ich ein solches Schmuckstück zu einer Auktion anmelden dürfte, käme ich auf einen Erlös von etwa 50.000 bis 60.000 Euro", gab John bekannt. Die Dame war verständlicherweise sprachlos! Aber irgendwann schaffte sie es doch, eine Antwort zu stammeln.

Eine emotionale Reaktion

Die Besitzerin der Brosche schien völlig verstört zu sein, als sie Johns Enthüllung hörte. "Oh mein Gott, ich möchte gar nicht fluchen. Verdammter Mist!", rief sie aus. "In der Tat, es ist eine absolute Schönheit. Wie soll ich es sonst beschreiben? Sie ist fabelhaft", stimmte John zu. Aber die Schönheit der Brosche war nicht das Einzige, was an dem kostbaren Erbstück auffiel.

Geschchte schreiben

Dann ließ der Experte eine weitere Bombe für die verblüffte Broschenbesitzerin platzen. "Ich habe noch nie einen Saphir dieser Größe in der Antiques Roadshow gesehen", gestand er, "das ist wirklich das erste Mal für mich." Und wenn man bedenkt, dass John seit 1991 mit der Show zusammenarbeitet, kann das schon etwas heißen, auch wenn dieser Saphir nicht zu den wertvollsten Schätzen der Show gehörte, wie der, den die Expertin Meredith Hilferty begutachtet hatte.

Eine Lektion erteilt

Ein Familienerbstück, das unter den Schätzen der Antiques Roadshow besonders hervorsticht: Das Gemälde, welches eine Frau mitbrachte, stammt aus dem Besitz ihrer Großmutter. Rose, die Enkelin, hatte immer angenommen, es sei nichts Wertvolles. Aber nachdem sie das Gemälde zur Roadshow gebracht hatte, erfuhr sie, wie falsch sie lag.

Ungewöhnliches Erbstück

Roses Großmutter vererbte das Kunstwerk und niemand schenkte ihm jemals viel Aufmerksamkeit. Rose erinnerte sich daran, dass die Szenerie, welche einen Indianerstamm zeigt, der gemächlich einen Berghang hinunterläuft, "immer direkt über dem Bett meiner Großmutter hing". Jahrelang blieb das Werk weitgehend unbeachtet - bis Rose es zur Roadshow mitbrachte, wo es zweifellos Hilfertys fachkundiges Interesse weckte.

Roses Theorie

Warum also legte Roses Großmutter so viel Wert auf eine scheinbar simple Nachbildung eines Gemäldes? Selbst Rose war sich nicht sicher, woher das Stück stammte oder warum ihre Großmutter es so sehr liebte, dennoch konnte sie sich einen Reim darauf machen - wenn auch einen recht ungewöhnlichen.

Zögerlich bei der Untersuchung

"Ich vermute, dass ihr Vater es ihr geschenkt haben muss, nachdem sie im Alter von 19 Jahren den Sommer auf einer Ferienranch verbracht hatte", mutmaßte Rose. Aufgrund der Familiengeschichte vermutete sie, dass ihre Großmutter das Bild irgendwann in den 1940er Jahren erhielt. Auf dem Bild war auch ein Datum zu sehen, aber Rose zögerte, dem auf den Grund zu gehen.

Ein nervenaufreibender Vorfall

Sie war sich nicht einmal sicher, ob es sich bei dem Werk tatsächlich um ein Gemälde oder lediglich um eine Kopie handelte. Rose wusste es damals nicht, aber der Wertunterschied zwischen einem Gemälde und einem Druck konnte Tausende von Dollar betragen - vielleicht sogar mehr. Rose war immer davon ausgegangen, dass es sich nicht um ein Original handelte, aber ein nervenaufreibender Vorfall ließ in ihr Zweifel aufkommen.

Etwas Seltsames

"Als ich das Bild bekam, befand sich eine Mücke unter dem Glas", sagte Rose zu Meredith Hilferty, einer Meisterschätzerin der Antiques Roadshow. "Also nahm ich ihn mit in den Vorgarten und öffnete es." Als Rose das Bild zum ersten Mal in Augenschein nahm, konnte sie sich des Eindrucks nicht erwehren, dass etwas an dem Kunstwerk seltsam wirkte.

"Das hat mich ein bisschen erschreckt"

Um den Wunsch ihrer Großmutter zu erfüllen, hatte Rose vor, den Druck mit aufs College zu nehmen. Doch kaum hatte sie die Mücke beseitigt, fiel ihr etwas anderes ins Auge. "Es hat mich ein wenig erschreckt", erzählt sie Hilferty. "Ich habe es sofort wieder zugemacht."

Ist es echt?

Sie bemerkte kleine, bewusste Pinselspuren - und diese sahen echt aus. Mit einem Ruck wurde Rose klar, dass der Druck nicht mit ihr zum College gehen würde. Stattdessen ging es zu einem Gutachter der Antiques Roadshow. Schließlich musste sie ein für alle Mal wissen, ob das, was sie gesehen hatte, echt war oder nicht. In der Zwischenzeit stellte Rose auf eigene Faust Nachforschungen an.

Die bisherigen Bewertungen

"Es sah aus, als könnte es echt sein", sagte Rose zu Hilferty über den Druck/das Gemälde. Vor diesem Hintergrund erinnerte sich Rose an eine Schlüsselinformation: Ihre Familie hatte das Kunstwerk bereits zweimal begutachten lassen. Aber jedes Mal hatten sie ein enttäuschendes Ergebnis erhalten.

Druck oder Gemälde?

" Im Jahr 1998 wurde es als Druck auf etwa 180 Euro geschätzt", erinnert sich Rose. "2004 wurde es auf 230 Euro geschätzt." Ihr ganzes Leben lang hatte Rose angenommen, dass das Lieblingskunstwerk ihrer Großmutter ungefähr so viel wert war wie ein gewöhnlicher Anzug. Aber als sie den Druck - oder das Gemälde? - aus der Nähe sah, wusste sie, dass sie googeln musste.

Die Vergangenheit des Malers

Es war hilfreich, dass der Künstler das Datum und seinen eigenen Namen auf die Rückseite des Bildes geschrieben hatte: "1892, H.F. Farny". Als sie den Namen und das Datum recherchierte, erlebte Rose eine freudige Überraschung. Farny hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viel Lob und Anerkennung für seine Arbeiten erhalten, und zu seinen Bewunderern zählten auch Leute wie Theodore Roosevelt.

Roosevelts großes Lob

"Farny, die Nation ist Ihnen zu großem Dank verpflichtet", sagte Roosevelt einmal zu dem Maler. "Im Moment ist sie sich dessen noch nicht bewusst, aber eines Tages wird sie es tun. Du bewahrst für künftige Generationen Phasen der amerikanischen Geschichte, welche schnell verblassen werden." Als die Erbin ihre Nachforschungen fortsetzte, konnte sie nicht umhin, sich zu fragen, ob sie wohl zu dieser "zukünftigen Generation" gehören könnte.

Farny wurde inspiriert

Das Stück war für Rose ohnehin schon aus sentimentalen Gründen wertvoll, aber jetzt hatte sie womöglich Tausende weiterer Gründe, das Gemälde schätzen zu lassen. Auch die spannende Geschichte des Kunstwerks ging ihr nicht aus dem Kopf. Farny hatte es auf der Suche nach Inspiration im Mittleren Westen der USA gemacht.

Begegnung mit amerikanischen Ureinwohnern

Der in Frankreich geborene Künstler sagte einmal: "Die Ebenen, die Felsvorsprünge, das ganze Land und seine Menschen bieten mehr Anregungen für den Kunstschaffenden als irgendein Land in Europa." Farny war von den amerikanischen Ureinwohnern derart fasziniert, dass er sie auf ihren Wanderungen begleitete. "Er pflegte Beziehungen zum Stamm der Sioux", berichtete Rose begeistert gegenüber Hilferty.

Farny wurde als "Longboots" bekannt

Doch das war längst nicht alles, was Rose über Farnys Leidenschaft für das Leben der amerikanischen Ureinwohner herausfand. " Tatsächlich haben sie ihn quasi adoptiert", so die Frau. Rose wies auf das Symbol, einen kleinen Punkt, unter Farnys Namen hin. "Sie gaben ihm den Namen, "Longboots"." Das war der Schlusspunkt von Roses Ausführungen, doch Hilferty konnte erfreulicherweise einige der Lücken füllen.

Ein echtes Gemälde!

Hilferty bestätigte zunächst Roses Verdacht, dass es sich bei dem Stück tatsächlich um ein Originalgemälde handelte. "Dieses Stück ist wirklich interessant", begann sie. "Es ist eine dichte Figurengruppe, was bei Farny sehr beliebt war." Schon jetzt sah es gut aus für Rose und den wertvollen Besitz ihrer Großmutter, aber Hilferty war noch nicht fertig mit der Aufzählung der herausragenden Merkmale des Werks.

Farny's einzigartige Darstellungen

"Um das Jahr 1890 entstanden einige seiner großartigsten Gemälde", sagte sie. Die Tatsache, dass dieses Kunstwerk mit der Jahreszahl "1892" versehen war, bedeutete für Rose, dass sie ein besonderes Stück Geschichte in Händen halten würde. Das Beste an der Darstellung, so Hilferty, sei die einzigartige Art und Weise, in der Farny das Leben der amerikanischen Ureinwohner darstellte.

Ein Symbol des Friedens

"Er stellte die amerikanischen Ureinwohner auf eine sehr friedliche, ruhige Weise dar", bemerkte Hilferty. "Er hat nie wirklich einen Konflikt in sein Werk eingebracht, wie es einige andere Künstler dieser Zeit taten. Allein diese Tatsache verleiht dem Gemälde eine ganz neue Bedeutung. Es war ein Symbol des Friedens und nicht der Feindseligkeit, was für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich war.

Und die Gesamtsumme beträgt...

Abgesehen von der Geschichte blieb Rose natürlich die entscheidende Frage: Wie viel war das Gemälde wert? "Wenn wir es heute versteigern ließen, würde ich eine Schätzung von 190.000 bis 280.000 Euro vorschlagen." Der Schock auf Roses Gesicht, als sie diese astronomische Schätzung vernahm, war unbeschreiblich!

Ein kleines Vermögen wert

Rose und ihre Familie hatten geglaubt, dass das Gemälde - von dem sie ursprünglich dachten, es sei eine bloße Replik! - nicht mehr als schlappe 230 Euro wert sei. Die Enthüllung, dass es in Wirklichkeit ein kleines Vermögen im Wert war, machte Rose sprachlos. Sie kämpfte mit den Tränen und fragte Hilferty: "Ich darf es also nicht aufhängen?" 

Roses Besorgnis

Jeder, der sich in einer solch ungewöhnlichen Situationen befand, hätte ähnliche Bedenken gehabt. Ein so wertvolles Kunstwerk gehört doch sicher nicht zurück an die Wand über Roses Bett, oder? "Ich werde es also von meinem Hund fernhalten", scherzte Rose. Aber sie wog auch eine wichtige Entscheidung ab.

Behalten oder verkaufen?

Da Hunderttausende von Dollar auf dem Spiel standen, musste Rose eine Entscheidung treffen: Sollte sie das Gemälde im Sinne ihrer Großmutter in der Familie behalten oder es für eine Summe verkaufen, die ihr Leben verändern könnte? Niemand außer ihr konnte die Antwort darauf geben.

In heißem Wasser

Rose erklärte, sie brauche mehr Zeit, um zu überlegen, was sie mit ihrem wertvollen Erbstück machen will. Allerdings würden wir uns wundern, wenn sie nicht zumindest in Erwägung zöge, das wertvolle Gemälde zu verkaufen. Das Team der Antiques Roadshow ist in der Regel ein Experte im Aufspüren von ungeschliffenen Diamanten, und bei Rose haben sie sicherlich nicht daneben gelegen. Allerdings haben sie nicht immer eine einwandfreie Erfolgsquote.